Wintertarnlackierung an einem Framo

Tag, Leute!!! Ich habe bis jetzt noch nie die Haarspray - Methode ausprobiert. Wegen der vielen Fragen, was man wie ganz genau machen muss, möchte ich hier für die Haarspray - Jungfrauen noch ein paar Erläuterungen geben, damit es auch wirklich gelingt! :D



Da ich im Moment keinen richtigen Nerv für den Funktionsmodellbau habe, ging ich mal zu meinen Wurzeln zurück und kramte in meinem Bausatzfundus. Raus kam der FAMO in 1/72 von Revell. Der wurde mir von meinem Vater geschenkt und liegt schon seit fast 10 Jahren bei mir.

Der Bau erfolgte OOB, wobei ich allerdings die Griffe aus Kupfer gemacht habe und die Spriegel für die Plane noch ergänzten werde.



Wie man erkennt, hab ich das Fahrzeug in Teilen fertig montiert. Auch die Ketten und Laufräder wurden, entgegen meiner Gepflogenheiten bereits montiert. Aber das soll`s zum Bau an sich gewesen sein!

Das Fahrzeug habe ich "panzergrau" grundiert. Dafür habe ich Revell 78 panzergrau genommen. Damit wird das Modell erst mal komplett lackiert. Man sollte sich hier Zeit nehmen, um auch jeden Flecken, vor allen an unübersichtlichen Stellen zu lackieren. Nicht dass danach noch etwas nackig bleibt! Verdünnt wird mit Universalverdünnung aus dem Baumarkt. Die ist zwar aggressiv, aber so verbindet sich der Lack mit dem Plastik (atomsicher) und die Farbe wird auch wunderschön zerstäubt.

Danach wird der Lack mit den Farben von den oben gezeigten Bildern schattiert. Mit Weiß werden die Flächen aufgehellt und mit schwarz die Vertiefungen abgesetzt (zum Beispiel Revell 7).8) Ich nehme sonst ja immer Grau- oder Blautöne. Dies spielt aber keine Rolle, da ja Weiß eine dominierende Farbe ist. Dieser Schritt ist notwendig, wenn nachher das Kfz sachte mit Weiß übernebelt wird und soll die Schattierung drunter noch durchscheinen. Da darf auch ein wenig übertrieben werden! ;)

Das Ganze sieht dann so aus.

Nun zum wintertarn und der Haarspraymethode:
Dazu werden zunächst die Abziehbilder aufgebracht und, was ganz wichtig ist, das Modell mit Klarlack versiegelt! Bis hier hin hab ich nur mit lösemittelhaltiger Farbe gearbeitet, damit ich einfach sichergehe, das beim Abtragen der weißen Farbe darunter nix mit abgeht, wo dann das Plastik durchschauen kann.
Wenn der Klarlack trocken ist wird Haarspray, verdünnt mit Wasser per Airbrush auf das ganze Modell aufgetragen. schön nass!!
Ist auch dies trocken, kommen nun Acrylfarben zum Einsatz. in diesem Falle ganz weiß  matt, welches ich mit ISOPROPANOL verdünnt hab.

Wie man sieht, ist der Effekt der vorherigen Schattierung noch schön dezent  wahrnehmbar! Der tritt aber nur beim sanften auftragen und mit gut verdünntem weiß auf.

Und hier sieht man, dass das Weiß nur auf den wirklich sichtbaren Flächen aufgetragen wurde, ist ja eine improvisierte Tarnung, wenn man so will.

Nun geht es an das abtragen der weißen Farbe. Ich nehme normales warmes Wasser und feine Pinsel mit recht harten Borsten. Dazu eignen sich synthetische Rotmarderhaarpinsel sehr gut. Man fängt am besten an den Kannten an und arbeitet sich dann über die Flächen vor. Mit einem Skallpell und einer Nadeln kann man mikroskopische Lackschäden simulieren!

An der Stelle sei mal angemerkt, dass die Motorhaube kleiner als eine 1€-Münze ist!!

Als nächstes folgt eine Versiegelung mit mattem Klarlack. danach ein washing, wozu ich schwarze und umbra gebrannte ölfarben benutze. Je mehr umbra aufgetragen wird, desto dreckiger wird alles, da es ins Braun abrutscht. Damit werden alle Vertiefungen und erhabenen Details betont.

So sieht das Ganze danach aus, sehr verdreckt und verwittert, wie es halt im Winter ist! :whistling: